Ich konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen. In meinem Kopf malte ich mir aus, wie ich ihn überraschen würde und was wir gemeinsam am Abend unternehmen könnten.
Doch als ich die Tür zu unserer Wohnung öffnete, erwartete mich eine Szene, die mein Leben für immer veränderte…
Ich stellte die Koffer im Flur ab und ging in unser Schlafzimmer. Was ich dort vorfand, war das Letzte, mit dem ich gerechnet hatte.
Der schlimmste Schlag ins Herz kam von der Person, der ich am meisten vertraute. Ich spürte, wie meine Welt in diesem Moment zusammenbrach…
Mein Seminar in Berlin hätte eine ganze Woche dauern sollen, aber ich schaffte es, alles schneller abzuschließen.
Ich vermisste Paul. Also entschloss ich mich, ihn zu überraschen und zwei Tage früher nach Hause zu kommen.
Auf dem Weg dachte ich an die Überraschung, die ihn erwarten würde – wie er wohl reagieren würde, mich plötzlich an der Tür zu sehen.
Ich wollte ihm etwas Besonderes mitbringen, also hielt ich bei seiner Lieblingsbäckerei an. Es war später Nachmittag, als ich endlich zu unserer Wohnung kam.
Ich hatte Paul nicht vorher informiert, weil ich den Moment seiner Überraschung erleben wollte. Doch anstatt einer glücklichen Begegnung…
Als ich die Wohnung betrat, überkam mich sofort ein merkwürdiges Gefühl. Auf dem Wohnzimmertisch stand eine Flasche Wein und zwei Weingläser.
„Hat er jemanden zum Abendessen eingeladen?“ dachte ich, während ich versuchte, diese unangenehmen Gedanken abzuschütteln. Im Hintergrund lief Musik, die wir nie zusammen gehört hatten.
Ich holte tief Luft und ging in Richtung Schlafzimmer. Die Tür war einen Spalt geöffnet, und gedämpfte Stimmen drangen heraus. Mit jedem Schritt beschleunigte sich mein Herzschlag.
Was ich dann sah, ließ mich wie erstarrt stehen. Auf unserem Bett lag Paul – zusammen mit Monika, meiner besten Freundin. Sie waren so in sich vertieft, dass sie mich nicht einmal bemerkten, als ich in der Tür stand.
„Was ist hier los?!“ schrie ich, während die Tränen mir in die Augen schossen.
Paul sprang erschrocken auf, während Monika versuchte, sich zu rechtfertigen. „Es ist nicht so, wie du denkst!“, „Bitte hör mir zu!“, sagte sie, doch ihre Worte klangen wie Hohn.
Ein wütender Streit entbrannte. Paul versuchte, etwas zu erklären, aber seine Worte waren genauso chaotisch wie sein Blick.
Monika stand daneben, hastig angezogen, und ich spürte, wie ich die Kontrolle über mich selbst verlor.
„Wie konntest du das tun? Wie konntet ihr das tun?!“ schrie ich, während ich ihnen wütend die Schlüssel entgegenwarf.
Paul versuchte mich zu beruhigen, indem er sagte, „es war nur ein einmaliger Fehler“, „ich habe einen Fehler gemacht“. Aber für mich war alles vorbei.
Inmitten des Durcheinanders platzte Monika plötzlich mit etwas heraus, das ich nie im Leben erwartet hätte. „Sie liebt dich nicht so wie ich!“, schrie sie, während sie mir direkt in die Augen sah.
Sie war seit Jahren in mich verliebt, aber Paul sollte ihr Mittel zum Zweck sein, um mir näher zu kommen. Diese Worte trafen mich wie ein Schlag.
Alles begann Sinn zu machen – ihre ständigen Besuche, ihr übertriebenes Interesse an meinem Leben, die seltsamen Blicke. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also verließ ich die Wohnung und ließ sie allein zurück.
Noch am selben Tag trennte ich mich von Paul. Monika versuchte, Kontakt mit mir aufzunehmen, aber ich blockierte sie überall, wo es nur ging.
Ich weiß, dass die Wahrheit auf die schmerzhafteste Art und Weise ans Licht kam, aber irgendwie bin ich froh, dass ich endlich ihre wahren Gesichter gesehen habe.
