Kristi war nervös, aber entschlossen, als sie das Büro der Fluggesellschaft betrat. Der Plan war klar: Sie musste diesen Mann entlarven, bevor er ihrer Mutter noch mehr Schaden zufügte. Sie hatte alles durchdacht – jedes Detail, jede Bewegung, die sie machen würde.
Ihre Entscheidung stand fest: Sie würde Edwin aufdecken. Die Empfangsdame, freundlich und professionell, begrüßte sie mit einem Lächeln. „Guten Tag! Wie kann ich Ihnen helfen?“ Kristi, die ihre Nervosität kaum verbergen konnte, sammelte all ihren Mut.
„Ich brauche die Liste der Passagiere von meinem letzten Flug. Es ist sehr wichtig“, sagte sie, und ihre Stimme verriet den inneren Kampf. „Das ist vertraulich. Darf ich fragen, warum Sie diese benötigen?“, fragte die Dame mit hochgezogenen Augenbrauen.
Kristi spürte, wie sich ihre Sorgen in ihrem Magen zusammenzogen. Sie musste einen Ausweg finden. „Ein Passagier hat etwas Wertvolles verloren. Ich möchte ihm helfen, es zurückzubekommen“, erklärte sie hastig, doch der Schweiß brach ihr aus.
Die Dame nickte nachdenklich. „Nun, ich kann Ihnen die Liste nicht direkt zeigen, aber ich kann Ihnen helfen, wenn Sie mir mehr Details geben.“ Kristi spürte einen Funken Hoffnung. Sie folgte der Dame in ein privates Büro, um den wahren Plan zu schmieden.
„Es geht um eine Dame namens Isabella, die während des Fluges ihren Schmuck verloren hat. Sie erwähnte es, als sie ausstieg“, erklärte Kristi. Die Dame nickte. „Ja, wir haben den Bericht über den verlorenen Schmuck erhalten. Sie können den Schmuck hier abholen und ihn der Dame zurückgeben, wenn Sie möchten.“
Kristi zögerte, dann traf sie die Entscheidung. „Könnte ich den Schmuck persönlich überreichen? Ich glaube, es wäre von größerer Bedeutung, wenn es jemand ist, der wirklich auf dem Flug war.“ Einige Minuten später hielt Kristi den Schmuck in ihren Händen – der erste Schritt,
um Edwin zu entlarven. Sie hatte Isabellas Kontaktdaten bekommen und einen Termin für das Treffen am nächsten Tag in einem Hotel vereinbart. Im Café des Hotels wartete Isabella schon auf sie, und als sie Kristi erblickte, nickte sie mit einem Lächeln. „Du warst doch die Stewardess von meinem letzten Flug, oder?“
„Ja, das war ich. Ein kleiner Zufall, oder?“ Kristi atmete tief durch, bevor sie sich der Herausforderung stellte. „Es geht um Edwin. Ich glaube, er spielt ein doppeltes Spiel. Du hast ihn doch auch kennengelernt, oder? Er ist ein Meister der Täuschung.“
Isabella blickte sie einen Moment lang überrascht an, dann schüttelte sie den Kopf. „Ich habe ihm vertraut, aber etwas fühlte sich immer seltsam an. Er hat mich um eine große Geldsumme gebeten, als Notfallhilfe. Bald wollen wir uns treffen, damit ich ihm das Geld gebe.“
Kristi spürte, wie sich eine Welle der Wut und Verzweiflung in ihr aufbaute. Doch dann blitzte ein Plan in ihrem Kopf auf. „Wir können ihn fangen. Wenn wir es geschickt anstellen, können wir ihn in die Falle locken.“ Isabella stimmte sofort zu. „Das ist unsere Chance. Wir müssen alles genau durchdenken.“
Am nächsten Tag war Kristi aufgeregt und ängstlich zugleich. Sie hatte sich als Kellnerin verkleidet, um Edwin nicht zu erkennen zu geben, dass sie ihn auf die Schliche gekommen war. Sie beobachtete ihn in der luxuriösen Restaurantumgebung aus der Ferne,
wie er mit Isabella sprach und sich ihr gegenüber charmant gab. Kristi brachte ihnen Wein, ihre Hände zitterten vor Aufregung. Edwin beachtete sie kaum, sein Blick war ganz auf Isabella gerichtet. Es war der Moment, auf den sie gewartet hatte.
Als Isabella vorschlug, ihm anstelle von Geld ein Geschenk zu machen, etwas Materielles wie Schmuck, war Edwin sofort interessiert. Doch Kristi hatte bereits ihren Plan in die Tat umgesetzt. Sie leerte ein Glas Wein über Edwins Hemd und entschuldigte sich schnell.
„Es tut mir leid! Ich werde sofort etwas holen, um es zu reinigen“, sagte sie, während ihr Herz wild pochte. Während des Durcheinanders griff sie schnell nach Edwins unbewachtem Telefon, tauschte es gegen ein leeres, lehnte sich dann an die Wand und begann, das echte Telefon zu durchsuchen.
Sie fand den Beweis: Ein aktives Dating-Profil, Nachrichten, die ihm eindeutig die gleiche Art von Flirt zeigten, wie er sie auch ihrer Mutter geschickt hatte. Doch bevor sie richtig weiter recherchieren konnte, hörte sie plötzlich klopfen. „Ich weiß, dass du mit meinem Telefon dort bist! Komme sofort raus!“
Edwin war wütend, seine Stimme laut und gefährlich. Kristi zögerte keinen Moment. Sie öffnete die Tür und trat ihm direkt gegenüber. Es war der Moment der Wahrheit – ein Moment, der alles verändern würde. „Was hast du vor, Edwin? Glaubst du wirklich, du kannst dich mit uns allen ein Spiel spielen?“