Der Sohn entdeckt das Testament seiner Mutter – und was er liest, löst eine Kettenreaktion aus, die alles verändert. Gerald Nizbit starrte auf den Bildschirm, als ob er es nicht glauben konnte. Seine Augen weiteten sich, als er den letzten Satz las, und ein wütender Funken sprang in ihm auf. Ohne zu zögern griff er zum Telefon.
„Helen!“ rief er mit fester Stimme zu seiner langjährigen Assistentin. „Stell sicher, dass ich sofort mit meinem Anwalt spreche, dann mit Margaret Pratt, und zuletzt mit meiner Mutter – in genau dieser Reihenfolge!“ Helen, die Geralds ungeduldigen Charakter bestens kannte, wusste, dass sie keinen Moment verlieren durfte.
Sie stürzte sich in die Aufgabe, und innerhalb von Minuten hatte sie den Anwalt am Apparat. Gerald nahm den Hörer, seine Stimme schneidend: „Sam, du hast einen monumentalen Fehler gemacht! Du hast mir das Testament meiner Mutter geschickt, statt es ihr direkt zu übergeben!“
„Was?! Oh, das tut mir leid!“ stammelte Sam von der anderen Seite. Doch Gerald war bereits mit den Gedanken woanders. Er legte auf, während er wütend aus dem Fenster auf den strahlend weißen Schnee blickte. Oh, sie würde dafür bezahlen, dachte er, so etwas ließ er nicht einfach durchgehen.
Wenig später rief Margaret Pratt an, und Gerald ließ keinen Raum für Diskussion. „Ich brauche das noch heute, Mrs. Pratt! Wenn Sie das nicht hinbekommen, finde ich jemanden, der es kann.“ Die Entschlossenheit in seiner Stimme ließ keinen Zweifel an seiner Forderung. Die Antwort von Margaret brachte ihn zu einem zufriedenen Lächeln.
„Gut, also um 17 Uhr. Ich erwarte, dass es erledigt ist.“ Und wieder legte er auf. Gerald griff erneut zum Hörer. „Helen, jetzt sofort meine Mutter!“ Nur Sekunden später meldete sich Edith Nizbit, seine Mutter, die derzeit bei ihm lebte. „Mutter, hör gut zu! Zwei Dinge. Erstens, Sam hat mir das Testament geschickt.
Zweitens: Pack deine Koffer und sei bis spätestens 16 Uhr bereit, mein Haus zu verlassen!“ Edith saß in der opulenten Stube von Geralds Haus und starrte ihn mit offenem Mund an. „Gerald… du bist doch nicht wegen des Testaments so wütend, oder? Lass mich das erklären…“
„Erklärungen interessieren mich nicht, Mutter,“ sagte er mit eisiger Ruhe. „Ich will, dass du um 16 Uhr deine Koffer gepackt hast und bereit bist zu gehen. Und das sofort!“ Edith war entsetzt. Ihr Herz raste. Hatte sie sich wirklich so geirrt?
Sie hatte geglaubt, Gerald würde verstehen, warum sie das Vermögen unter ihren älteren Kindern aufteilte – und warum sie ihm die alten Erinnerungsstücke vermachte. Doch Gerald schien sich nicht in ihre Lage versetzen zu können.
Mit zitternden Händen packte sie schließlich ihre Sachen. Der Gedanke, ihren jüngsten und vielleicht liebsten Sohn zu enttäuschen, zerriss ihr das Herz. Doch es war zu spät. Es gab keine Rückkehr. Sie rief die Haushälterin, um ihr zu helfen, und wartete dann mit besorgtem Blick auf Geralds Rückkehr.
Pünktlich um 16 Uhr erschien er. Wie ein Uhrwerk. Mit einem flüchtigen Kuss auf ihre Wange sagte er nur: „Komm, wir müssen los.“ Edith starrte ihn mit tränenden Augen an. „Bitte, Gerald, du musst verstehen…“
„Keine Zeit für Erklärungen, Mutter. Pack deine Sachen und komm jetzt,“ sagte er, griff nach ihrem Koffer und schleppte ihn nach draußen. Edith hatte keine Wahl. Sie stieg ins Auto und fuhr schweigend mit ihm davon.
Sie fuhren durch die Straßen, die Edith nicht kannte, und je weiter sie fuhren, desto mehr wuchs ihre Verwirrung. „Gerald, wohin fahren wir?“ fragte sie zaghaft. Doch in diesem Moment drehte er das Radio auf, und sie wusste, dass er nicht antworten würde.
„Gerald, wegen des Testaments…“ begann Edith erneut. Doch er unterbrach sie mit einem schneidenden Lächeln. „Ach, das Testament! Das, in dem du das Haus und 120.000 Dollar für Amy und Oliver reservierst, während mir nur ein altes Häuschen am See, Großvaters Kriegserinnerungen und Papas Uhr bleiben?“
„Ja…“ flüsterte Edith. „Ich dachte, du würdest verstehen…“ Doch genau in diesem Moment hielt Gerald abrupt an. Sie standen vor einem kleinen, exklusiven Privatflugplatz, und ein glänzender Jet stand bereit.
Gerald drehte sich zu seiner Mutter und blickte ihr tief in die Augen. „Mutter… ich verstehe das. Amy und Oliver brauchen das Geld, aber ich habe alles, was ich brauche. Was du mir hinterlässt, sind Erinnerungen, die mehr wert sind als alles Geld der Welt. Diese alten Fotos, der Kriegsbericht meines Großvaters, Papas Uhr – das ist das, was wirklich zählt.“
Edith konnte kaum fassen, was sie hörte. „Gerald… ich dachte, du verstoßt mich…“
Gerald grinste schelmisch. „Nichts da! Ich nehme dich mit nach Tahiti! Zwei Wochen Entspannung, um deinem Rheuma zu helfen, und eine Menge Zeit für uns beide.“
Edith sprang ihm in die Arme, mit Tränen in den Augen. Er hatte sie verstanden! Sie wusste, dass all die Erinnerungen an ihren Vater und Ehemann in den besten Händen waren.
Auf Tahiti verbrachten sie die schönsten zwei Wochen ihres Lebens. Gerald erholte sich, genoss die Sonne und traf eine interessante junge Frau aus New York – die sich vielleicht sogar zu einem zukünftigen Schwiegermädchen entwickeln könnte. Edith musste schmunzeln – Vielleicht gibt es doch bald Enkelkinder!
Was können wir aus dieser Geschichte lernen?
1. Verurteile die Absichten anderer nicht aufgrund deiner eigenen Ängste. Edith hatte geglaubt, Gerald würde sie verstoßen – doch in Wahrheit verstand er sie besser, als sie dachte.
2. Wahre Werte sind die, die das Herz vergibt, nicht das Portemonnaie. Für Gerald waren die Erinnerungen an seine Familie wertvoller als jeder Cent.
Teile diese Geschichte mit deinen Freunden – vielleicht zaubert sie ihnen ein Lächeln ins Gesicht und lässt sie die wahren Werte im Leben noch einmal überdenken!