Die Reise von Earl Holliman nach Hollywood ist eine Geschichte, die von großen Träumen, eisernem Willen und unerschütterlicher Hoffnung erzählt. Im Jahr 1943, als er gerade einmal 14 Jahre alt war, verspürte Holliman den brennenden Wunsch, ein Filmstar zu werden – und nichts würde ihn davon abhalten.
Nicht, wie oft behauptet, aus Shreveport, sondern in den bescheidenen Städten Oil City und Mooringsport aufgewachsen, wagte er sich auf eine abenteuerliche Reise, die ihn durch verschiedene Stationen führte, bevor er schließlich im Herzen Hollywoods ankam.
Seine erste Etappe führte ihn zu Verwandten nach Camden, Arkansas. Doch das reichte ihm nicht. Von dort aus stieg er in einen Bus, der ihn nach Texarkana brachte. Aber auch Texarkana war nur ein weiterer Zwischenstopp.
Mit einer Mitfahrgelegenheit schaffte er es, seinem großen Traum näherzukommen – Hollywood. Ein weiter Weg, der viel Mut und Entschlossenheit verlangte.
Doch Holliman war nicht unvorbereitet. Er hatte die Nächte damit verbracht, in einem Diner nahe der Barksdale Air Force Base zu arbeiten, und zusätzlich als Platzanweiser im Kino sein Geld verdient.
Ein Soldat, den er im Diner kennengelernt hatte, bot ihm sogar einen Hinweis auf eine Unterkunft an – in El Monte, Kalifornien, allerdings weit entfernt von den glänzenden Filmstudios Hollywoods.
Heute blickt Holliman mit einem Lächeln zurück und gibt zu, dass seine Entscheidung riskant war, vielleicht sogar leichtsinnig. In der modernen Welt würde wohl kaum jemand so eine Reise ohne weiteres auf sich nehmen.
HOLLYWOODS LOCKRUF UND DER ALLTAG DORT
Sein erster Versuch, in Hollywood Fuß zu fassen, scheiterte – aber das bedeutete für Holliman nicht das Ende seines Traums. Er kehrte vorübergehend nach Hause zurück und entschloss sich, zur Marine zu gehen.
Doch selbst während seiner Zeit beim Militär ließ ihn der Gedanke an die Schauspielerei nicht los. Schließlich kehrte er nach Los Angeles zurück, wo er seine Ausbildung an der University of California und am berühmten Pasadena Playhouse fortsetzte, fest entschlossen, es dieses Mal zu schaffen.
Und sein Durchhaltevermögen zahlte sich aus. Rollen in ikonischen Filmen wie *Giganten* (1956), *Alarm im Weltall*, *Die Regenmacher* und *Die vier Söhne der Katie Elder* brachten ihm nicht nur Ruhm, sondern auch die Bewunderung der Kritiker.
Auch im Fernsehen wurde er zum Publikumsliebling, insbesondere durch seine Darstellungen in *Police Woman* an der Seite von Angie Dickinson sowie in der epischen Miniserie *Die Dornenvögel* mit Richard Chamberlain und Rachel Ward.
Mit einem Schmunzeln erinnert sich Holliman an seine ersten, naiven Tage in Hollywood. Er sieht sich selbst, wie er an einem strahlenden Morgen mit einer dunklen Sonnenbrille und einem schicken, kurzärmeligen Seidenhemd die Straßen entlangläuft, selbstbewusst vor dem Grauman’s Chinese Theatre auf- und abgehend.
In seinem Kopf stellte er sich vor, dass die Menschen ihn vielleicht bereits für einen Star hielten. Es war ein jugendlicher Traum, voller Hoffnung und dem Glauben, dass alles möglich ist.
Heute, viele Jahre und Erfolge später, sieht er auf dieses Bild zurück – ein Bild, das ihn als 95-Jährigen zeigt, der immer noch den Geist und das Feuer von damals in sich trägt.